Foto: Chemie Leipzig / TS
Die U23 der BSG Chemie Leipzig ist Stadtpokalsieger des FVSL im Spieljahr 2021/22. Auf dem Gelände des SV Panitzsch/Borsdorf besiegen die Grün-Weißen den beheimateten Sportverein nach Verlängerung 2:1 (1:1/1:1/0:0).
Es war noch ruhig im Alfred-Kunze-Sportpark, als die Verantworlichen unserer Zweiten Herren die Trikots, Bälle und Wasserkästen in den Autos verteilten. Ein erstes Ritual, was sich in den letzten drei Jahren entwickelte. Sich Zeit nehmen, die Momente aufsaugen und genießen. Nach und nach wurde es lauter, viele Stimmen waren zu hören. Die einen Spieler grinsten, die anderen waren fokussiert und in sich gekehrt.
Die Woche begann alles andere als gut. Immer mehr Spieler meldeten sich mit einer Coronainfektion ab. Letztlich musste das chemische Trainerteam auf vier Spieler verzichten. Hinter den Einsätzen von Eugene Winkler und Adulmalik Bakkush standen große Fragezeichen, beide meldeten sich zum Spieltag fit. Mit Ben Schilling rutschte ein U19-Spieler des jungen Jahrgangs in den Kader, der erst vor ein paar Wochen in Schkeuditz sein Debüt feierte und spätestens nach dem Liga-Spiel gegen Panitzsch/Borsdorf eine echte erste Wahl für das Finale war. Er enttäuschte nicht, spielte die 120 Minuten an der Seite von Max Zimmer sauber runter.
„Irgendwann ist irgendwann zu spät. Heute zählts.“ lautete das Motto unserer Chemiker, die mit Herz und Leidenschaft von der ersten Minute überzeugten. Erik Peters hatte die erste Chance im Spiel, nahm den Ball jedoch direkt, anstatt sich mit zwei Kontakten in eine noch bessere Gelegenheit zu bringen. Überhaupt gehörte die Anfangsviertelstunde unserer BSG, die auch durch zwei weitere Chancen in Führung gehen kann.
Danach kippte die Partie etwas, sie wurde ausgeglichener und die Gastgeber kamen ihrerseits zu zwei Torabschlüssen. Als sich die knapp 700 Zuschauer, davon sicher 250 Chemiker (offizielle Angabe: 1080 Zuschauer) schon mit dem Halbzeitpfiff anfreunden wollten, kreiste plötzlich ein ADAC-Hubschrauber über dem Gelände und wollte auf dem Rasen landen. Ein Kind verletzte sich beim Klettern an der Schulter – Wir wünschen gute Besserung und alles Gute!
Schiedsrichter Zander pfiff daher in der 41. Minute zur Halbzeit. Die Partie sollte dann mit einem Freistoß für unsere Chemiker weitergehen, die vier noch verbliebenen Minuten noch gespielt werden. Danach kam es direkt zum Seitenwechsel ohne weitere Pause.
Mit dem Seitenwechsel kamen unsere Fünfeckträger gut ins Spiel. Die Führung lag nun deutlich in der Luft, doch es sollte noch ein paar Minuten dauern, ehe Erik Peters per direkt verwandelten Freistoß das 1:0 erzielte. Panitzsch-Hüter Saewe machte einen Schritt in die falsche Richtung und kam daher nur noch mit den Fingerspitzen an den Ball und konnte dem Spielgerät daher keinen entscheidenden Richtungswechsel geben (62.).
Die Partie hätte auch nach 90 Minuten entschieden sein können. Eugene Winkler, Erik Peters aber vor allem die hundertprozentige Chance von Yahya Jawneh blieben alle ungenutzt und so musste es halt kommen, wie es bereits in den letzten Runden in Großpösna und beim SV Schleußig kam. Die Gastgeber kamen zum Ausgleich. Ein Freistoß von der rechten Seite fand den Kopf von Sebastian Rau, der den Sportplatz mal kurz zum toben brachte (90.+3). Doch für unsere Chemiker war diese Situation eben nichts neues und so ließ keiner der elf Spieler den kopf hängen, sondern spielte unerschrocken weiter.
In der Verlängerung passierten kaum große Aufreger: Doch nun kam ein weiteres Ritual zum Einsatz. Die Chemiker sind die Mannschaft der letzten Minute. Bereits in Schleußig fiel der entscheidende Treffer mit der letzten Aktion, so auch hier in diesem Finale. Ein kurze Ecke auf Max Zimmer sollte das Tor einleiten. Dieser ließ seinen Gegenspieler im Eins-Zu-Eins-Duell komplett alt aussehen, zog in Richtung Strafraum und brachte den Ball scharf in die Mitte. Dort stand Torjäger Ahmad Albaghdadi und konnte zum Siegtreffer einnetzen. Danach wurde die Partie direkt abgepfiffen. Bei Mannschaft und Fans gab es kein Halten mehr.
Einige Zuschauer der Gastgeber zeigten sich nach dem Abpfiff als schlechte Verlierer und beleidigten bei der Siegerehrung und der Ehrung der Schiedsrichter erst die Unparteiischen und danach unsere komplette Mannschaft. Wir wünschen dem SV Panitzsch/Borsdorf viel Erfolg in der Landesklasse Nord!
Vielen Dank an alle Personen, welche an diesem Pokaltriumph beteiligt waren: Aron Steffens, Leon Lattka, Fabian Heine, Adulmalik Bakkush, Ahmad Albaghdadi, Maximilian Knoth, Can-Deniz Polat, Tim Wecker, Alexander Kotmel, Niklas Nebel, Erik Peters, Alexander Wittig, Philippe Franke, Ben Dähne, Amin Belhadj, Nicolas Kersch, Dennis Kuhrig, Max Seifert, Thomas Storch, Patrick Gonnermann, Thoralf Thenau, Philipp Paditz, Nils Gräfe, Vincent Raschdorf, Luca Jerome Flegel, Yahya Jawneh, Maximilian Hertel, Konrad Schmidtke, Erwin Schweigert, Paul Trettner, Ben Schilling, Marc Hering, Eugene Winkler, Tom Dähne, Jonas Jahnke, Max Keßler, Tom Gründling, Max Zimmer, Richard Meier, Stefan Johannis, David Manewaldt & Urs Lachmann
Ebenso vielen Dank an unseren Vorstandsvorsitzenden Frank Kühne, an Stefan Johannis, an die Vertretung von West 03 sowie den Fanclub „Chemie Stamm“ für die Siegprämien.
