Foto: Christian Donner
Nach dem unglücklichen Pokal-Aus im Derby gegen den 1. FC Lok Leipzig zeigten unsere Leutzscher eine tolle Reaktion und holen einen hart umkämpften Auswärtssieg bei kriselnden Chemnitzern. In einer engen Partie des 7. Spieltags der Regionalliga Nordost gelang ausgerechnet Ex-Chemnitzer Dennis Mast per Freistoß der goldene Treffer. Das Spiel endete vor 3364 Zuschauer:innen im Stadion an der Gellertstraße mit 0:1 (0:0) für unsere BSG.
Während unsere Chemiker leider knapp im Sachsenpokal am 1. FC Lok scheiterten, lösten die heutigen Gastgeber ihre Pflichtaufgabe in Thalheim. Das war es dann aber auch derzeit schon mit den positiven Nachrichten aus Chemnitz. Die Himmelblauen sind nach gutem Saisonstart ins Niemandsland der Tabelle abgerutscht. Zuletzt blieb man gar drei Spiele in Folge ohne Sieg. Vor allem die beiden blutleeren Auftritte gegen Erfurt und in Cottbus brachten die Akteure vom CFC unter Zugzwang. Unsere Leutzscher hingegen sind nach anfänglichen Problemen in Fahrt gekommen. Die letzten drei Ligaspiele wurden allesamt gewonnen. Insbesondere der Erfolg über den (bis dahin) ungeschlagenen Tabellenführer, den Berliner AK, war ein echtes Achtungszeichen. Somit ging man trotz Pokal-Aus mit jeder Menge Selbstvertrauen in das Duell, das mittlerweile zum dritten Mal in diesem Jahr in Chemnitz statt fand.
BSG-Trainer Miroslav Jagatic änderte seine Elf im Vergleich zum Pokalspiel auf einer Position: Janik Mäder rückte für Florian Kirstein in die Startformation. Von Anpfiff an merkte man die Unsicherheit in der Chemnitzer Elf an, denn unsere Grün-Weißen nahmen von Anfang an das Zepter in die Hand. Die erste gute Möglichkeit hatte direkt Janik Mäder dessen Schlenzer nur knapp am Tor vorbei ging (3.). Vier Minuten später fehlte Janik Mäder nur eine Fußspitze, um für den Treffer zu sorgen, aber ein Chemnitzer kam vor ihm an den Ball (7.). Der erste CFC-Angriff hatte es aber in sich – Max Roscher dribbelte von den linken Seite in den Strafraum, aber Benjamin Bellot im chemischen Tor hielt stark gegen den Jungspund (11.). Unsere BSG ließ sich davon aber nicht beeindrucken und kam immer wieder zu Halbchancen, ohne das es dabei zwingend genug wurde. So verpasste Alexander Bury nach tollem Solo nur das Abspiel (15.), dann prüfte Denis Jäpel Jakubov im CFC-Tor per Distanzschuss (16.). Auf der Gegenseite wurde es wieder brenzlig, als der eben für den verletzten Dominik Pelivan gekommene Kilian Pagliuca aus Nahdistanz den Ball nach einer Ecke an den Außenpfosten köpfte (19.). Kurz darauf aber eine Schrecksekunde in Chemnitz: Denis Jäpel wollte einen langen Ball vor dem Grundaus erobern, rutschte danach aber auf dem betonierten Boden rund um dem Spielfeld aus und knallte gegen die Stadionmauer. Mit Verdacht auf Gehirnerschütterung musste unsere Nummer 33 ins Krankenhaus zur Untersuchung – Gute Besserung, Denis (23.)! Bis zur Pause blieben dann Gelegenheiten auf beiden Seiten aus, dennoch musste Miroslav Jagatic nochmal verletzungsbedingt wechseln. Paul Horschig hielt sich den linken Oberschenkel, Philipp Wendt ersetzte ihn – auch dir Gute Besserung, Paul (43.)! Mit 0:0 ging es dann in die Kabinen.
Der zweite Durchgang startete, wie der erste endete – ohne große Chancen. Auf chemischer Seite gab es kurz nach Wiederanpfiff eine Möglichkeit durch Manassé Eshele, jedoch bekam er nach toller Ballstaffete nicht genügend Druck hinter seinen Abschluss, Jakubov hielt (50.). Danach entwickelte sich eine ausgeglichene Partie, die vor allem über den Kampf geführt wurde. Viele Unterbrechungen, wenig Spielfluss. Dennoch hatte der CFC wieder eine gute Chance durch Furkan Kircicek, dessen Schuss nur knapp am linken Pfosten vorbei ging (68.). Die nächste Gelegenheit gehörte Lucas Surek, jedoch zischte sein Distanzschuss vom linken Strafraumeck nur über den Querbalken (72.). Kurz darauf gab es Freistoß für Chemie an der rechten Strafraumkante. Dennis Mast legte sich den Ball zurecht – und schlenzte das Leder ins lange Eck (79.)! Chemie belohnte sich für einen couragierten Auftritt, denn dem CFC fiel auch nach dem Führungstreffer unserer Leutzscher weiterhin wenig ein. Am Ende blieb es somit beim 0:1-Auswärtssieg an der Gellertstraße – der erste Punktspielerfolg in Chemnitz seit 46 Jahren!
Damit bleiben unsere Chemiker auch im fünften Ligaspiel in Folge ungeschlagen, holt den vierten Sieg hintereinander und klettern weiter in der Tabelle. Über 90 Minuten war unsere BSG das bessere Team, auch wenn der CFC die größeren Chancen hatte. Die nächste Chance auf Punkte gibt es kommenden Freitag gegen Carl Zeiss Jena, ehe dann wieder „Derbytime“ in Leipzig ist.
lale
Chemnitzer FC: Jakub Jakubov – Robert Berger (70. Michel Ulrich), Robert Zickert (MK), Chris Löwe, Niclas Walther – Dominik Pelivan (19. Kilian Pagliuca), Okan Adil Kurt, Tim Campulka – Max Roscher, Felix Brügmann, Furkan Kircicek (83. Stephan Mensah); Trainer: Christian Tiffert
BSG Chemie Leipzig: Benjamin Bellot (MK) – Ben Keßler, Paul Horschig (43. Philipp Wendt), Philipp Harant – Florian Brügmann, Alexander Bury, Dennis Mast, Lucas Surek – Janik Mäder (76. Timo Mauer), Manassé Eshele, Denis Jäpel (26. Florian Kirstein); Trainer: Miroslav Jagatic
Tore: 0:1 Dennis Mast (79.)
Gelbe Karten: Okan Adil Kurt, Tim Campulka / Florian Brügmann, Manassé Eshele
Schiedsrichter: Ramus Jessen (Berlin), Christian Schlömann, Philipp Gentsch
Zuschauer: 3364 im Stadion an der Gellertstraße (davon ca. 600 Chemiker:innen)