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Reifeprüfung: Chemie will sechs Punkte gegen Eilenburg

By 18. Oktober 2024No Comments

Fußball, Flutlicht, Freitagsspiel – nach zwei Wochen Länderspiel- und Landespokalpause geht es endlich weiter mit der Regionalliga Nordost! Zurück im Ligaalltag messen sich die Chemiker im Nachbarschaftsduell mit den Blau-Roten aus der nahe gelegenen Muldestadt und wollen die Punkte auf jeden Fall im Leutzscher Holz behalten – um den Abstand zu genau jenen Tabellengefilden zu wahren, in denen unsere kommenden Gegner sich aktuell bewegen.

Im Vorjahr beendeten die Nordsachsen die Saison auf dem 16. Tabellenplatz und stehen aktuell, nachdem rund ein Drittel der Spielzeit absolviert ist, erneut im Tabellenkeller. Doch gerade im Leutzscher Holz lieferten unsere Gegner in den vergangenen Jahren energische Fights ab, auch wenn stets knappe Siege für die BSG zu verbuchen waren. Was geht dieses Mal im S-Bahn-Derby? Zum 12. Spieltag der Regionalliga Nordost empfängt die BSG Chemie Leipzig heute um 19 Uhr den FC Eilenburg im Alfred-Kunze-Sportpark.

Der Mulde-Pegel steigt: die Sorgen des FC Eilenburg

Als FCE-Trainer Sascha Prüfer am vergangenen Sonntag nach Abpfiff zur Kabinenansprache ansetzte, mochte man womöglich nicht in der Haut seiner Spieler stecken. Nach 90 Minuten hatte sich sein Team in der 3. Runde des Sachsenpokals im Mulde-Derby dem FC Grimma geschlagen geben müssen und beim 0:1 (0:0) den Platz als Verlierer verlassen. Im Husarensportpark von Grimma fanden die Eilenburger, spätestens nach der Anfangsphase des Spiels, weder fußballerisch noch kämpferisch die nötigen Mittel gegen den Oberligisten, was Sascha Prüfer wenig gefallen haben dürfte.

Speziell die Mentalität der Elf, die der Coach gegen den Gegner aus der NOFV-Oberliga Süd vor 179 Menschen im Publikum auf den Platz schickte, wird und wurde im Umfeld des FC Eilenburg in lauten Tönen diskutiert. Inwieweit diese hauseigenen Kritikpunkte zutreffen, wird sich im weiteren Saisonverlauf der Nordsachsen zeigen. Fest steht bisher: Nur zwei Siege aus wettbewerbsübergreifend 13 Pflichtspielen in dieser frühen Saisonphase sorgen für alles andere als ruhige Fahrwasser an der Mulde. In der Liga holte man nur gegen den FSV Luckenwalde einen Dreier, auswärts konnte man in fünf Spielen bisher nur zwei Punkte sammeln. Ebenso wenig können sich die Eilenburger von den respektablen Remis gegen deutlich favorisierte Teams – gegen Altglienicke, Viktoria Berlin, Halle, Jena und Babelsberg hielt sich der FCE schadlos – irgendetwas kaufen. Vielmehr werden diese nivelliert durch die Niederlagen in den so genannten Sechs-Punkte-Spielen gegen die unmittelbaren (entweder zwischenzeitlich oder auch perspektivisch aktuellen) Konkurrenten im Tabellenkeller. Gegen Zwickau kam man nach eigener Führung auf fremdem Platz lediglich zu einem 2:3 (1:2), das 0:1 (0:0) gegen den ZFC aus Meuselwitz beunruhigte auch schon vor der Pokalunterbrechung. Gegen Chemie nun soll die Trendwende eingeleitet werden. Laut Trainer wolle man sich im Alfred-Kunze-Sportpark „den Frust von der Seele schießen“.

Pflichtaufgaben und Beregnungsanlagen: zwei Wochen im Leutzscher Holz

Auch bei den Grün-Weißen stimmten die jüngsten Ergebnisse nicht. Immerhin konnte man sich im Sachsenpokal schadlos halten und ein weiteres verfrühtes Ausscheiden aus dem Wettbewerb vermeiden. Julian Weigel (11.), Janik Mäder (61.) und Tim Bunge (71.) besorgten die Tore zum verdienten Sieg mit 3:0 gegen die SG Weixdorf aus der Landesklasse Ost. Nichtsdestotrotz war auch dieser Erfolg gegen die Männer aus der Landeshauptstadt das Resultat harter Arbeit und wurde auch durch die vorherrschenden Bedingungen nicht einfacher. Da auf Platz 3 im AKS, auf dem in der Regel trainiert wird, noch die Installation der neuen Beregnungsanlage vollendet werden muss, finden die Trainingseinheiten auf dem Hauptplatz statt – was dem Rasen in der Sachsenpokalbegegnung deutlich anzusehen und dem Spiel deutlich anzumerken war.

Gleichwohl war die Giftigkeit der Dresdner womöglich eine gute Vorbereitung auf einen FC Eilenburg, der sich und allen seine Regionalligatauglichkeit beweisen und, im selben Atemzug, am liebsten noch einen ersten Sprung aus dem Tabellenkeller herausschaffen will. Gerade auswärts zeigten die Eilenburger gegen die BSG Chemie Leipzig in den vergangenen Jahren immer wieder starke, kämpferische Leistungen. Nichtsdestotrotz gab sich die BSG Chemie in den Duellen gegen die Muldestädter keine Blöße: In der Regionalliga konnten die Blau-Roten noch nie gegen die Leutzscher gewinnen, die jüngste Liga-Niederlage der Chemiker gegen den FCE grüßt noch aus Oberliga-Zeiten und ist gute sechs Jahre her (0:2 in Eilenburg, 24. November 2018).

Dennoch ist Vorsicht geboten und trotz alledem täten drei Punkte dringend Not, denn nur vier Zähler trennen die BSG in der Tabelle von ihren Gästen und den Abstiegsplätzen. Ein Sieg am Freitagabend würde zumindest temporäre Entspannung und Selbstvergewisserung, eine Niederlage hingegen mehr Sorgenfalten bedeuten. Gut, dass die drei jüngsten Begegnungen allesamt an die BSG Chemie gingen und ebenso einige Rekonvaleszenten (Reithmeir, Kaymaz, Bellot, Oke, Kirstein, Janke) als auch Nationalspieler Stanley Ratifo auf ihrem Weg zurück sind: Auf ihrem Weg zurück auf unseren geliebten, äußerst strapazierten Rasen, um die sechs — Pardon — drei Punkte für die Leutzscher Legende zu holen.

Zum 12. Spieltag der Regionalliga Nordost empfängt die BSG Chemie heute um 19 Uhr den FC Eilenburg im Alfred-Kunze-Sportpark. Die Partie wird geleitet von Schiedsrichter Max Kluge (Falkenau), an den Seitenlinien assistieren ihm Jens Klemm und Benjamin Seidl. Für all diejenigen Chemie-Fans, die am Freitagabend nicht mit dabei sein können, begleiten unser App-Ticker und unser Fanradio Fünfeck.FM das Spielgeschehen wie gewohnt live und direkt. In der kommenden Woche geht es für unsere Chemiker dann auswärts zu Viktoria Berlin ins Stadion Lichterfelde.

Forza BSG!

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