Skip to main content
AppnewsERSTESPIELBERICHT

Lichterfelde ruft: Chemie will Punkte gegen die Berliner Viktoria

By 25. Oktober 2024No Comments

Foto: Höllenreiter

Nachdem die Chemiker das kleine S-Bahn-Derby am vergangenen Freitag im Leutzscher Flutlicht für sich entscheiden konnten, gilt es, auch die Auswärtsbilanz weiter aufzuhübschen. Auch, wenn das Reiseziel im Berliner Südwesten nicht immer ein glückliches Pflaster für die Grün-Weißen war – in der Regionalliga gelang uns in diesem Stadion bisher erst ein Sieg – geht das Team von Miroslav Jagatic nach dem erarbeiteten Dreier gegen Eilenburg mit gestärktem Selbstvertrauen ins Duell gegen die Himmelblauen.

Bei unseren kommenden Gastgebern war im ersten Drittel dieser Saison bereits so einiges an Bewegung zu verzeichnen. Der Vorjahresdritte konnte bisher nicht an die guten Ergebnisse der Vorsaison anknüpfen und sah sich zu Veränderungen gezwungen: neue sportliche Leitung, neues Trainer-Duo — doch die alten Problemchen und deshalb vielleicht eine Chance für Chemie? Zum 13. Spieltag der Regionalliga Nordost gastiert die BSG Chemie Leipzig am morgigen Samstag, 26. Oktober 2024, um 13 Uhr im Stadion Lichterfelde beim FC Viktoria 1889 Berlin.

Aus Alt mach Neu? Die bisherige Saison bei Viktoria

In dieser Spielzeit war schon einiges los bei den Himmelblauen aus dem Berliner Südwesten, denen nicht nur im Kader (mit 14 Zugängen) ein ordentlicher personeller Umbruch ins Haus stehen sollte. Nach dem Wechsel von Trainer Semih Keskin zum Stadtkonkurrenten aus Altglienicke wurde Dennis Kutrieb im Sommer als neuer Verantwortlicher an der Seitenlinie vorgestellt, um auch in der neuen Spielzeit zumindest in die Nähe der mit Rang drei im Vorjahr hoch liegenden Messlatte zu kommen. Nach fünf Spieltagen wies die Bilanz allerdings lediglich fünf Punkte auf und Rang zwölf in der Tabelle war für den traditionell ambitionierten Club offensichtlich nicht zufriedenstellend. Ende August wurden überraschend Geschäftsführer Rocco Teichmann nach über acht und Sportdirektor Bernd Nehrig nach über vier Jahren von ihren Aufgaben entbunden. Ihre Geschäfte übernahmen in der Folge dem Geldgeber, der SEH Sports & Entertainment Holding, nahestehende Personen. Zeljko Karajcar folgte auf Teichmann, dessen Vertrag erst im Juni dieses Jahres verlängert worden war, Nehrig wurde von Immobilienunternehmer Henry Berg und Massud Khaleqi, der ebenfalls zu Führungsriege der SEH Holding gehört, beerbt. Und auch an der Seitenlinie ist wieder alles anders: Nachdem Dennis Kutrieb, der mittlerweile bei seinem Ex-Verein (als Spieler) BFC Dynamo angeheuert hat, aus „ganz eigenen Gründen“ nach zweieinhalb Monaten bei der Viktoria um seine Vertragsauflösung gebeten hatte, wurde mit dem vorherigen Co-Trainer Lucio Geral und Sven Körner ein neues Duo präsentiert.

Wie hat sich diese Rundumerneuerung bisher niedergeschlagen? Bei Dennis Kutriebs Abschied stand die Viktoria auf Rang sieben, aus den wettbewerbsübergreifend (inklusive DFB-Pokal) elf Partien holte er vier Siege, zwei Remis und fünf Niederlagen und holte in der Liga einen Punkteschnitt von 1,38 pro Partie. Das Duo Geral/Körner betreute bisher vier Begegnungen (Jena, Babelsberg, Zwickau, Meuselwitz), und kommt mit einem Sieg und einem Remis auf vier Punkte, einen pro Spiel – was die eigenen Ansprüche wohl nicht ganz zufriedenstellen dürfte. Bislang konnten es die Himmelblauen noch nicht vermeiden, dass sich (man denke ganz speziell an Lucas Falcao und Berk Inaler) der relative Qualitätsverlust im Kader auch in der Tabelle zeigt. Nichtsdestotrotz zeigten auch die jüngsten Leistungen, dass fußballerisch so oder so viel steckt bei der Viktoria. Der Kader und die bisher erkennbare Spielweise haben das Potential, Dominanz zu zeigen, Spiele zu beherrschen und ins Punkten zu kommen — und dafür zu sorgen, dass die aktuelle Momentaufnahme (Rang zwölf, 15 Punkte, 16:16 Tore) sich im Saisonverlauf auch nur als eine solche herausstellen wird.

Lichterfelde Calling: Chemie vor dem Auswärtsspiel

Der momentane Schnappschuss des Leutzscher Fußballs leuchtet zurzeit in deutlich helleren Farben als noch vor wenigen Wochen. Die Pflichtaufgabe im Sachsenpokal wurde gegen die SG Weixdorf gemeistert und auch im folgenden, tabellarisch und emotional gleichermaßen wichtigen Ligaspiel gegen den FC Eilenburg sollte die Elf von Miroslav Jagatic als Sieger vom Platz gehen. Zwei Tore von Stanley Ratifo, der zuvor noch bei der Nationalmannschaft von Mosambik erfolgreich war und erstmals im Sturmzentrum auflief, besorgten den wichtigen Heimdreier gegen die Nordsachsen. Einmal (5.) auf Vorlage des stark aufspielenden Janik Mäder und einmal nach Freistoß von Florian Brügmann (60.), brachte Stanley die BSG mit seinen Saisontreffern fünf und sechs zweimal entscheidend in Führung und das Team das 2:1 (1:1) am Ende ins Ziel.

Speziell die wiedergefundene Galligkeit und Intensität dürfte allen Beobachterinnen und Beobachtern, vom Trainerteam bis zu den über 4700 Menschen im Alfred-Kunze-Sportpark zugesagt haben und einen großen Anteil am Sieg in diesem traditionell „ekligen“ und körperlichen Spiel gegen einen gegen die Leutzscher stets doppelt motivierten FC Eilenburg gehabt haben. Damit konnten die Grün-Weißen verhindern, in die unteren Tabellengefilde abzurutschen, und den Abstand zu den deutlich ungemütlicheren Plätzen bewahren. Nach zwölf Partien hat die BSG 15 Punkte auf dem Konto (1,25 pro Spiel), elf Tore erzielt und 18 Gegentore zugelassen und steht insgesamt damit auf Rang 13 – punktgleich mit unseren himmelblauen Gastgebern.

Gegen diese konnte unsere BSG in den beiden vergangenen Spielzeiten auch jeweils mindestens drei Punkte mitnehmen, zuletzt gelang ein Sieg im August 2023 im AKS, Timo Mauer war beim 1:0 nach Vorlage von Florian Kirstein der Schütze des goldenen Treffers am 2. Spieltag der Vorsaison. Der jüngste Auswärtssieg der BSG ist wiederum gute zwei Jahre her, Denis Jäpel und Florian Kirstein markierten sehr früh und sehr spät in der Partie am 29. Oktober 2022 (jeweils auf Vorlage von Lucas Surek) im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark die Treffer zum bisher einzigen Auswärtssieg gegen die Himmelblauen aus der Hauptstadt. In Lichterfelde selbst hingegen sollte uns, unabhängig vom Gegner, seit einem Spiel gegen Tasmania kein Sieg mehr gelingen. Vielleicht wird es ja auch einfach Zeit, diese beiden Serien zu durchbrechen: Und wenn wir mit Gegner und Stadion schon eins und eins zusammenzählen, fehlt zum Dreier ja nur noch eines — ein starker Auftritt der BSG Chemie und ihrer Fans.

Zum 13. Spieltag der Regionalliga Nordost gastiert die BSG Chemie Leipzig am morgigen Samstag, 26. Oktober 2024, um 13 Uhr beim FC Viktoria Berlin im Stadion Lichterfelde. Die Partie steht unter der Leitung von Referee Florian Markhoff (Rostock), an den Seitenlinien assistieren ihm Sirko Müke und Ole Donner. Während das Fanradio Fünfeck.FM diesmal nicht mit von der Partie sein kann, können sich alle nicht mitreisenden Chemie-Fans über den Ticker in der Chemie-App auf dem Laufenden halten.

Forza BSG! 

Teilen:
Close Menu