Achtelfinale, Auerbach, auswärts, alles klar: Mit 2:0 setzten sich die Chemiker am vergangenen Wochenende im vogtländischen Schneeregen gegen den heimischen VfB durch und qualifizierten sich damit für das Viertelfinale des Sachsenpokals. So geht es für die Grün-Weißen mit dem bisschen Extra an Schwung und Zuversicht ins vorletzte Heimspiel des Jahres 2024 gegen einen Gegner, dessen aufsteigende Formkurve erst ganz frisch einen Dämpfer hinnehmen musste.
Denn den Westsachsen wird nach dem bitteren Ausscheiden in Glauchau auch in diesem Jahr wieder kein Titel im Landespokal gelingen können. Nach mehr als einem Monat ohne Niederlage kam diese Leistungsdelle zur Unzeit und trübt das Bild der Hinrunde. Die Frage wird sein: Welche Schwäne werden wir am Wochenende sehen? Die Entlein des Saisonstarts oder ein Team, welches sich bereits gemausert hat? Zum 16. Spieltag der Regionalliga Nordost empfängt die BSG Chemie Leipzig am morgigen Sonntag, 24. November 2024, um 13 Uhr den FSV Zwickau im Alfred-Kunze-Sportpark.
Zwickau, Glauchau, ciao ciao: wie sich das Pokalspiel in die Hinrunde einfügt
Es ist offiziell: Mit dem erstmaligen Gewinn des Sachsenpokals wird es für den FSV auch in diesem Jahr nichts werden. Aus den zwei Klassen Unterschied zwischen dem Tabellenführer der Sachsenliga und den Zwickauern konnten Letztere zu wenige sichtbare Vorteile aufs Feld bringen. Gerade was nach dem Seitenwechsel folgte, dürfte mit einer der Gründe für Coach Rico Schmitt gewesen sein, die Leistung seiner Mannschaft im Nachgang als „blamabel“ zu bezeichnen und die fehlende Mentalität bei dieser unangenehmen, ekligen Aufgabe zu bemängeln.
Denn die Schwäne fanden nach dem erneuten Rückstand – trotz A-Elf in der Startaufstellung – keine Mittel, um bis auf wenige Ausnahmen nochmal wirklich zwingend und gefährlich vor das Glauchauer Tor zu kommen. Der VfB verteidigte mit allem, was er hatte, brachte das Ergebnis im Verbund über die Zeit und zog vollkommen verdient in die nächste Runde ein. Somit endet die Reise im Sachsenpokal für Rico Schmitt und seine Männer nicht im von ihnen angepeilten Finale im Mai, sondern sogar noch im alten Jahr.
Wie passt dieses Ausscheiden in die bisherige Saison des FSV Zwickau? Mit einem Knall beim 0:5 in Zehlendorf in die Saison gestartet, gab man von den ersten sieben Begegnungen ganze fünf verloren und schien beinahe im freien Fall. Doch in den folgenden Wochen stabilisierte der FSV seine Ergebnisse und das Team kämpfte sich bis hoch in die einstelligen Tabellenplätze; besser als in der gesamten abgelaufenen Saison. Zwischen Mitte September und heute musste man in der Liga lediglich eine einzige Niederlage (0:3 gegen Hertha BSC II) hinnehmen, zeigte sich als eines der formstärksten Teams der Staffel und holte aus den jüngsten fünf Partien bärenstarke elf Punkte.
Und dann? Und dann kam Glauchau. Die Leistung unterstreicht den Eindruck einer schwer ausrechenbaren Zwickauer Truppe, die am Sonntag in Leutzsch mit Sicherheit eine Reaktion zeigen will und muss.
Es wissen alle Bescheid: Chemie bereit für den Fight
Die Chemiker konnten sich zuletzt wieder häufiger freuen: einerseits über den Einzug ins Viertelfinale des Sachsenpokals freuen, den Tim Bunge mit einem Doppelpack für die Leutzscher klar machte und die Fans noch lange nach Abpfiff feiern ließ. Andererseits dürfen wir unserem Nationalspieler Stanley Ratifo gratulieren, dank dessen Siegtreffer die Nationalelf Mosambiks gegen Guinea-Bissau mit 2:1 gewinnen und damit das Ticket für den Africa Cup of Nations 2025 lösen konnte — Congratulações und herzlichen Glückwunsch unseren beiden Stürmern!
Gerne dürfen die beiden auch am kommenden Sonntag direkt hieran anknüpfen und auch in der Liga wieder für Chemie treffen. Stanley Ratifo, mit acht Scorerpunkten in 14 Partien immer noch bester Scorer der BSG, wartet seit seinem Doppelpack gegen Eilenburg im Oktober auf ein Tor; Tim Bunge traf in der Liga bisher „nur“ zum 1:0-Sieg gegen Chemnitz, dafür bereits fünfmal im Sachsenpokal und am vergangenen Sonntag eben gleich doppelt. In den jüngsten Partien, in denen die BSG ein starkes Remis gegen den Halleschen FC erkämpfte und gegen die Hertha-Bubis sogar dreifach punkten konnte, waren Janik Mäder und Timo Mauer für Chemie erfolgreich. Wer auch immer am Sonntag FSV-Keeper Lucas Hiemann überwinden und Punkte für Chemie holen kann — der mit Sicherheit volle AKS wird es zweifellos zu honorieren wissen.
In der Regionalliga war Chemie in den bisherigen beiden Partien noch kein Sieg gegen die Schwäne vergönnt. In der abgelaufenen Saison trennten wir uns vor beinahe 10.000 Menschen in Zwickau 0:0, im März dieses Jahres musste die BSG erst kurz vor Schluss den Treffer zum 1:2 hinnehmen, Lucas Surek hatte zum zwischenzeitlichen Ausgleich getroffen. Der letzte Sieg gegen die Westsachsen datiert auf den April 2022, in der Leutzscher liebstem Wettbewerb – die Zwickauer dürften da eine andere Perspektive haben – setzte sich das Team von Miroslav Jagatic (nach 1:1 nach 120 Minuten) im Elfmeterschießen durch und zog unter Flutlicht ins Finale des Sachsenpokals ein. Am Sonntag geht es zwar um etwas weniger als ein Pokalfinale, doch Chemie gegen Zwickau: Das ist auch eine Frage des Prestiges.
Zum 16. Spieltag der Regionalliga Nordost empfängt die BSG Chemie Leipzig am morgigen Sonntag, 24. November 2024, um 13 Uhr den FSV Zwickau im Alfred-Kunze-Sportpark. Geleitet wird die Partie von Schiedsrichter Hannes Ventzke (Rostock), ihm assistieren Christoph Dallmann und Florian Markhoff. Für all diejenigen Chemikerinnen und Chemiker, die am Sonntag nicht in Leutzsch mit dabei sein können, begleiten unser App-Ticker und unser Fanradio Fünfeck.FM das Spielgeschehen wie gewohnt live und direkt. Der MDR zeigt die Begegnung im Livestream.
Forza BSG!